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Arzttermine in Bayern: Größte Probleme bei Psyche

Patienten mit psychischen Leiden haben in Bayern am meisten Probleme, einen zeitnahen Termin beim Facharzt oder Therapeuten zu bekommen. Das geht aus einer aktuellen Statistik der DAK-Gesundheit hervor. Im Jahr 2015 nutzten im Freistaat 842 und bundesweit fast 17.500 Versicherte den telefonischen Arzt-Terminservice der Krankenkasse. Jeder fünfte Anrufer ließ sich wegen Seelenleiden einen Termin beim Behandler vermitteln. Die meisten Engpässe bestehen vor allem bei den Krankheitsarten, die in Bayern die Statistik der betrieblichen Fehltage anführen.

20 Prozent der Anrufer aus Bayern hatten einen Terminwunsch für die Fachrichtung Psychiatrie und Psychotherapie sowie psychologische Psychotherapeuten. Neurologentermine waren mit 17 Prozent das zweithäufigste Anliegen. Die Fachrichtung Radiologie belegte mit 16 Prozent Rang drei. Bei Radiologen und Neurologen suchten viele Patienten Hilfe wegen Muskel-Skelett-Beschwerden wie beispielsweise Rückenschmerzen. Laut DAK-Statistik bestehen Terminengpässe somit vor allem bei den Krankheitsarten, die landesweit auch für den höchsten Krankenstand sorgen: Rund 21 Prozent aller Fehltage werden durch Erkrankungen des Muskel-Skelett-System beziehungsweise 15 Prozent durch Erkrankungen der Psyche verursacht. „Patienten in der Facharzt-Warteschleife sind bereits durch Ängste und körperliche Leiden belastet“, sagt Gottfried Prehofer, Landeschef der DAK-Gesundheit. „Eine möglichst kurze Wartezeit ist daher umso wichtiger.“

Auf Grundlage der aktuellen Gesundheitsreform begann am 25. Januar die Arbeit der neuen Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Diese sollen für Patienten eine schnellere Vergabe von dringend benötigten Facharztterminen organisieren. Die DAK-Gesundheit bietet ihren Versicherten ein solches Angebot bereits seit mehreren Jahren an. 95 Prozent der Anrufer bekommen innerhalb von einer Woche einen Termin genannt. Vier von fünf Patienten erhalten einen Termin im erhofften Zeitfenster und beim gewünschten Arzt. „Wir setzen unseren erfolgreichen Service für schnelle Arzttermine auch in Zukunft fort“, erklärt Prehofer. „Es ist eine sinnvolle Ergänzung zu den Vermittlungsstellen der Kassenärztlichen Vereinigungen.“

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hatte die Kassenärzte per Gesetz verpflichtet, in jedem Bundesland eine Servicestelle einzuführen, um dringend benötigte Facharzttermine zu organisieren. Die Stelle in Bayern nahm am 25. Januar die Arbeit auf.

Quelle & Foto: DAK-Gesundheit