Sie ist wohl die größte Seelenarbeit die es auf Erden gibt…
…mit dem Ziel, ein stabiles Gleichgewicht herzustellen von der Vergangenheit, in dem Bewusstsein der Gegenwart mit Zukunftsplänen.
Jeder Mensch erlebt und durchlebt seine „eigene“ Trauer individuell und im eigenem Tempo. Dennoch gibt es bestimmte Phasen der Trauer, die jeder durchläuft. Das Wissen um diese Trauerphasen kann sehr nützlich sein, die eigene Gefühlswelt, das eigene Denkverhalten und die eigenen Reaktionen besser einschätzen zu können.
In der Trauerzeit gilt es seinem Gefühl Raum und Ausdruck zu geben. Das kann mit Trauerritualen z.B. das Tragen von Trauerkleidung, Trauerstunde einrichten, mit dem Pflanzen eines Erinnerungsbaumes, mit dem Aufstellen von Fotos oder aber man erfindet für sich neue Rituale z.B. Beten, Meditieren oder Spazieren gehen, unterstützt werden. Manch einer findet in der Kreativität seinen Ausdruck, beim Malen, Singen, oder auch beim Schreiben.
Über das Ereignis reden und auch ruhig mal darüber klagen, denn alles das ist ein Ausdruck der Gefühlswelt, was auf jeden Fall nach außen gebracht werden will.
Ganz gleich, für was sich ein Mensch entscheidet, wichtig ist, dass er aktiv daran teilnimmt und nicht sich von der Trauer leben lässt. Darum wird von der Einnahme von Psychopharmakas abgeraten, da sie dem Trauerprozess mehr schaden als dienlich sind.
Bekommt man die Mitteilung über den Suizidtod eines Angehörigen, tritt der Tod so plötzlich, unerwartet und mit aller Wucht in das Leben der Hinterbliebenen, dass eine Eingewöhnung an die veränderte Lebenssituation für eine Zeit nicht möglich ist.
Absolute Handlungsunfähigkeit, ein Gefühl von Gewalttätigkeit und mit dem Rücken an die Wand zu stehen, ohne Plan für die Zukunft wird einen Hinterbliebenen für lange Zeit begleiten.
Wer glaubt, dass ein Trauerprozess nach einem Jahr abgeschlossen ist, der unterliegt einem großen Irrtum. Trauerforscher sind heute der Meinung, dass es völlig normal sei, wenn Menschen den Tod eines nahen Angehörigen oder Freundes drei bis fünf Jahre aktiv betrauern.
Durch das belastende Lebensereignis können folgende Gefühle auftreten:
- Deprimierte Stimmungslage
- Besorgnis oder Gefühl von Überforderung
- Ohnmacht
- Hilflosigkeit
- Angst
- Schmerzen
- Verzweiflung
- Erstarrung
- Wut
- Panik
- Leere
Neben den Gefühlen kommen auch sehr häufig körperliche Begleiterscheinungen zum Ausdruck:
- Zittern
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Gedächtnisstörungen (Kurzzeitgedächtnis)
- Essstörungen
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Herzschmerzen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Erbrechen
- Haarausfall
Sollten oben genannten Gefühle oder auch körperliche Begleiterscheinungen länger anhalten, sollten Sie Ihren Hausarzt aufzusuchen, um die akuten körperlichen Erkrankungen zu lindern. Des Weiteren sollten Sie eine Therapie bzw. eine Trauerbegleitung, in der es nicht nur um die Akzeptanz des Todes geht, sondern auch um die Unterstützung zur Veränderung des eigenen Verhaltens in Anspruch nehmen.