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Alarmierend: Fast jeder Zweite akzeptiert Medikamenten-Missbrauch

Hirndoping – pharmakologisches Neuro-Enhancement

In der Fachsprache nennt man Hirndoping, welche unter Einnahme von psychoaktiven Substanzen erfolgt – pharmakologisches Neuro-Enhancement. Was genau ist damit gemeint?

Es geht darum, dass der Mensch verschreibungspflichtige Medikamente zu sich nimmt, ohne das Vorliegen der Grunderkrankung.

Auslöser für den Missbrauch der Psychopharmaka sind Stress, Schlafmangel, Prüfungsängste, berufliche Überforderung, private und finanzielle Sorgen. Wohlbefinden durch mehr Energie und guter Laune.

Ziel ist eine Verbesserung der Leistung, Aufmerksamkeit, Konzentration, Wachheit, Merkfähigkeit und Stimmung. Ebenfalls soll damit ein Abbau von Ängsten und Unsicherheiten bewirkt werden.

Die Wirkstoffe von Psychopharmaka haben einen direkten Einfluss auf die chemischen Abläufe in unserem Gehirn. Die Wirkung tritt ein, weil der jeweilige Wirkstoff in den Hormonhaushalt eingreift, der von diversen Teilen des Gehirns gesteuert wird.

Diese Auswirkung ist bei kranken Menschen gewollt und erwünscht. Bei gesunden Menschen treten ebenfalls die Veränderungen im Hormonhaushalt ein. Jedoch müssen sie mit massiven Auswirkungen bis hin zu einer psychischen Erkrankung rechnen.

Amphetamine verarbeitet die Sinneseindrücke im Gehirn. Bei übermäßigem Gebrauch, tritt sehr schnell eine psychische Abhängigkeit ein. Schon nach kurzem Gebrauch können psychotische Zustände mit Halluzinationen auftreten. Bei fehlerhafter Dosierung (Selbstinjektion) kann es zum absterben der Zellen bei lebendigem Leib kommen. Die Folgen sind dann Amputationen der Gliedmaßen.

Piracetam ist ein Antidementivum welches für Demenzerkrankte erforscht wurde. Die Nebenwirkungen sind hier nicht minder schwer und sollten vor Missbrauch bedacht werden. Wir reden hier von Angst.- & Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, Depression, Schlafstörungen etc.

Fluoxetin hat stimmungsaufhellende Wirkung und gehört zu der Gruppe der Antidepressiva. Der Serotoninspiegel im Gehirn wird gesteigert. Die Liste der möglichen Nebenwirkungen ist so lang und gravierend, dass eine Auflistung aller zu lang ist. Jedoch sollte an dieser Stelle auf Herzrasen, Blutdruckanstieg, Suizidgedanken, Leberfunktionsstörung, Sehstörungen und Wahnsinn aufmerksam gemacht werden.

Metoprolol hemmt die Wirkung von Stresshormonen und zählt zu den Betablockern. Unter Stress setzt der Körper große Mengen von Adrenalin und Noradrenalin frei. Sie docken an den Beta-Rezeptoren an. Das aktiviert die betroffenen Organe und es kommt zu typischen Stressreaktionen. Bei gesunden Menschen werden die Stresshormone auch wieder abgebaut, wo hingegen bei kranken Menschen die Aktivierung der Stresshormone bestehen bleibt. Es entsteht Bluthochdruck, Herz und Nieren werden durch die ständige Belastung geschwächt. Diese langfristigen Folgen können Betablocker verhindern. Jedoch gibt es Krankheitsbilder, die eine Anwendung von Betablockern nicht zulassen. Gefährliche Auswirkungen hat die Konstellation Alkohol und Betablocker. Bei Metoprolol und Alkohol können Schwindel, Bewusstlosigkeit und Kreislaufzusammenbruch die Folgen sein.

Ein hoher Anteil der betreffenden Medikamente hat ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotential. Die gefürchtete Abhängigkeit tritt schneller ein, als man denkt. Dazu kommen die Wechselwirkungen und die falsche Anwendung des Medikamentes.

Meiner Meinung nach ist der Schaden größer als der Nutzen und es gibt Möglichkeiten gesünder zum Ziel zu kommen.

Zu den aktuellen Daten und Fakten, schauen Sie bitte den DAK Gesundheitsreport 2015 – Stadt München und Bundesland Bayern an.